Kaufmann-Hillenkamp 2026 der Deutschen Gesellschaft für Massenspektrometrie
gestiftet durch die TransMIT GmbH
Die Deutsche Gesellschaft für Massenspektrometrie (DGMS) wurde 1997 als Nachfolgerin der Arbeitsgemeinschaft Massenspektrometrie gegründet. Sie unterstützt und fördert die Massenspektrometrie, eine hochpräzise Analysemethode zur Untersuchung isolierter Moleküle. Ziel der DGMS ist es, den wissenschaftlichen Austausch ihrer Mitglieder zu fördern und massenspektrometrische Forschung zu kommunizieren. Die Gesellschaft zählt etwa 700 aktive Mitglieder aus Universitäten, Industrie, Forschungsinstituten und staatlichen Laboratorien. Zentrale Interessen sind die Entwicklung massenspektrometrischer Geräte und deren Anwendung auf analytische sowie grundlegende Fragestellungen in Bereichen wie Chemie, Physik, Lebenswissenschaften, Medizin, Geologie und Forensik.
Die DGMS und die TransMIT GmbH stiften gemeinsam den „Kaufmann-Hillenkamp-Preis für massenspektrometriebasierte Erforschung wenig untersuchter Krankheiten“. Raimund Kaufmann (1934–1997) und Franz Hillenkamp (1936–2014) waren Pioniere der medizinischen Massenspektrometrie und entwickelten in den 1970er Jahren die LAMMA-Technik zur mikroskopisch aufgelösten Massenspektrometrie biologischer Gewebe. Damit legten sie das Fundament für massenspektromiegestützte biomedizinische Forschung und moderne laserbasierte Imaging-Techniken.
Der Preis soll zwei bislang vernachlässigte Forschungsfelder fördern:
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vernachlässigte und armutsassoziierte Krankheiten wie durch Parasiten oder Insekten übertragene Infektionen sowie Schlangenbissvergiftungen und
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seltene genetische Erkrankungen wie Friedreich-Ataxie, Sichelzellenanämie oder Duchenne-Muskeldystrophie.
Massenspektrometrie ist ein zentrales Instrument zur Untersuchung solcher Krankheiten, ihrer pathologischen Mechanismen und potenzieller Behandlungsansätze. Dank ihrer hohen Spezifität, Sensitivität und Vielseitigkeit – etwa in der Gewebe-Bildgebung, Biomarker-Identifikation oder Einzelzell-Omik – leistet die Methode entscheidende Beiträge zum Fortschritt dieser Forschungsgebiete.
Ausgezeichnet werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die durch den Einsatz und die Weiterentwicklung von Methoden oder Geräten der Massenspektrometrie maßgeblich zur Erforschung vernachlässigter oder seltener Krankheiten beigetragen haben. Nominierungen von Forschenden aus europäischen Institutionen sind möglich; auch Eigenbewerbungen werden anerkannt. Der Preis ist mit 5.000 € dotiert und wird erstmals auf der DGMS-Jahrestagung 2026 verliehen. Einsendeschluss für Bewerbungen und Nominierungen ist der 1. November 2025.