Die DGMS schreibt einen Wissenschaftspreis für eine herausragende wissenschaftliche Leistung in der Massenspektrometrie im Bereich der Biowissenschaften aus. Der Preis wird durch die DGMS vergeben und zeichnet wissenschaftliche Arbeiten zu Methodenentwicklungen und Anwendungen der Massenspektrometrie in den Biowissenschaften aus. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert, die anteilig von der Fa. Waters und der DGMS zur Verfügung gestellt werden. Der Preis wird zusammen mit einer Urkunde bei der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Massenspektrometrie überreicht.
2024
Nicola Zamboni (ETH Zürich) entwickelt und nutzt komplexe massenspektrometrische Techniken zur Erforschung des Metabolismus von Bakterien und auch Menschen, sowohl im gesunden wie auch im erkrankten Organismus, die er in seinem Vortrag darlegte. Die Jury unter Vorsitz von Kathrin Breuker (Univ. Innsbruck) verleih im den Preis 2024 in Freising.
2023
Der Preis für das Jahr 2023 wurde an Yuri Rappsilber (Univ. Edinburgh und TU Berlin) für seine Arbeiten zur quantitativen Crosslinking-Massenspektrometrie verliehen. Der Preisträger konnte leider nicht zur Tagung anreisen.
2022
Andrea Sinz
Andrea Sinz (Universität Halle-Wittenberg) wurde mit dem „Preis für Massenspektrometrie in den Biowissenschaften“ ausgezeichnet. Die Jury-Vorsitzende Kathrin Breuker (Univ. Innsbruck, AT) verkündete die Preisverleihung anlässlich der Mitgliederversammlung der DGMS. Andrea Sinz wird ausgezeichnet für ihre Beiträge zur Crosslinking-Massenspektrometrie und die Entwicklung von “cleavable” Crosslinkern. Den Preisvortrag wird Andrea Sinz dann auf der 54. DGMS-Jahrestagung 2023 in Dortmund halten.
2021
Der Preis wurde in diesem Jahr nicht vergeben.
2020
Jeroen Krijgsfeld
Jeroen Krijgsfeld (DKFZ, Heidelberg) wurde mit dem „Preis für Massenspektrometrie in den Biowissenschaften“ ausgezeichnet. Die Jury-Vorsitzende Kathrin Breuker (Univ. Innsbruck, AT) verlieh den Preis an Jeroen Krijgsveld für “Development of Proteomics MS Approaches to Study Chromatin- and RNA-bound Proteins“. Im Anschluss an die Ehrung gab der Preisträger einen Einblick in seine Forschung.
2019
Bernhard Küster
Bernhard Küster (TU München) arbeitet an der vollumfänglichen Charakterisierung des menschlichen Proteoms. Sein Ansatz basiert auf der Auswertung der Tandem-Massenspektren von inzwischen 1,3 Millionen synthetischen Peptiden. Man weiß heute, dass die meisten Proteine überall im Körper vorkommen, doch abhängig von Ort und aktueller Funktion der Zelle mit enorm unterschiedlichen Konzentrationen vorliegen. Kleine Unterschiede aber auch Marker zu erkennen, sei immens wichtig, um beispielsweise die Wirkung zwischen Kinase-Inhibitoren und ihren Targetproteinen richtig zu verstehen, was wiederum bei bestimmten Medikationen über das Auftreten oder Ausbleiben letaler Nebenwirkungen entscheide.
2018
Michal Sharon
Michal Sharon (Weizmann Institut, Rehovot) wurde gewürdigt für ihre Arbeiten über die massenspektrometrische Analyse intakter Proteine unter nativen Bedingungen. Überreicht wurde ihr der Preis von der Jury-Vorsitzenden Kathrin Breuker (Universität Innsbruck). Anschließend präsentierte die Preisträgerin ihre Arbeit. Hauptsächlich untersucht die Gruppe von Michal Sharon Proteinkomplexe und Proteinmutationen und bestimmt intermolekulare Bindungsstärken in Proteinkomplexen sowie Affinitätskonstanten.
2017
Klaus Dreisewerd
Klaus Dreisewerd (Universität Münster) wurde mit dem „Preis für Massenspektrometrie in den Biowissenschaften“ ausgezeichnet. Der von der DGMS mit 5000 Euro dotierte Preis wurde Dreisewerd für seine Arbeiten zu Grundlagen, technischen Entwicklungen und biomedizinischen Anwendungen der MALDI-MS durch den Jury-Vorsitzenden Wolf-Dieter Lehmann (DKFZ Heidelberg) verliehen. Als Physiker ursprünglich am Ionisationsprozess und an apparativen Entwicklungen in der MALDI-MS interessiert, hat der Preisträger auch immer wieder den Anwendungsbezug in den Biowissenschaften unmittelbar in seine Arbeit einbezogen. Die Entwicklung einer Nachionisation mit einem zweiten Laser in die expandierende Wolke der Laserdesorption erhöht die Ionisationsausbeute erheblich und senkt damit massiv die Nachweisgrenze für Biomakromoleküle.
2016
Marcus Bantscheff
Dieses Jahr wurde Marcus Bantscheff (Cellzome AG Heidelberg) mit dem “Preis für Massenspektrometrie in den Biowissenschaften” ausgezeichnet. Der Preis wurde Marcus Bantscheff für seine Arbeiten zur Auswirkung von Pharmaka auf das Proteom verliehen.
2015
Martin von Bergen und Jana Seifert
Gemeinsam wurden Martin von Bergen (Helmholtz Zentrum für Umweltforschung, Leipzig) und Jana Seifert (Universität Hohenheim) mit dem “Preis für Massenspektrometrie in den Biowissenschaften” ausgezeichnet. Der Preis wurde Jana Seifert und Martin von Bergen für ihre Arbeiten über “Stable isotope labelling and mass spectrometric analysis of peptides allows tracking of isotopic flux in microbial communities” verliehen.
2014
Matthias Selbach
Matthias Selbach (Max-Delbrück-Zentrum für Molekulare Medizin, Berlin) wurde mit dem “Preis für Massenspektrometrie in den Biowissenschaften” ausgezeichnet. Der von Waters mit 5000 Euro dotierte Preis wurde ihm von der Jury unter Vorsitz von Wolf-Dieter Lehmann (DKFZ Heidelberg) verliehen. Der “Preis für Massenspektrometrie in den Biowissenschaften” ist der einzige Preis der DGMS, um den man sich nicht selbst bewerben kann. Selbach nutzt die MS, um Proteine zu quantifizieren und damit die Signalweitergabe in Zellen zu entschlüsseln. Schwerpunkt seiner Arbeit sind posttranskriptionale Regulation der Genexpression durch mikroRNAs und Protein-Protein-Wechselwirkungen bei neurodegenerativen Erkrankungen. Die wichtigsten Werkzeuge im Labor sind LC-MS/MS und SILAC.
2013
John S. Cottrell, David M. Creasy und Jürgen Cox
Der von Waters mit 5000 Euro dotierte “Preis für Massenspektrometrie in den Biowissenschaften” wurde wieder auf drei Preisträger aufgeteilt. Die so Ausgezeichneten haben sich alle auf dem Gebiet der Bio-MS-Datenbanken bzw. Software verdient gemacht und damit Werkzeuge entwickelt, die heute in Proteomics unverzichtbar sind. So wurden die Gründer der Firma Matrix Science, John S. Cottrell und David M. Creasy, für die Mascot-Datenbank ausgezeichnet. Die beiden Preisträger schilderten die Geschichte ihrer Firma und der Datenbank mit einer ordentlichen Portion britischen Humors in ihrem Vortrag “Lies, Damned Lies, and Statistics”. Außerdem erhielt Jürgen Cox (MPI für Biophysik, Martinsried) seinen Anteil am Preis für seinen maßgeblichen Beitrag zur Entwicklung der MaxQuant-Software für die Proteom-Analytik.
2012
Friedrich Lottspeich, Helmut E. Meyer und Roland Kellner
Der “Preis für Massenspektrometrie in den Biowissenschaften” wurde in diesem Jahr ausnahmsweise an drei Preisträger für ihr gemeinsames Schaffen überreicht. Friedrich Lottspeich (MPI Martinsried), Helmut E. Meyer (Ruhr-Uni Bochum) und Roland Kellner (Merck, Darmstadt) wurde der von Waters mit 5000 Euro dotierte Preis von Wolf Dieter Lehmann (DKFZ Heidelberg) als Jury-Vorsitzendem verliehen. Die Organisatoren der Martinsrieder “Arbeitstagung für Mikromethoden in der Proteinchemie” hätten mit dieser Tagung inzwischen 18mal zur Entwicklung der vielfältigen Methoden der Protein- und Peptidanalytik biegetragen. Das innovative Konzept, Firmen zu analytischen Wettbewerben an von den Organisatoren vorgegebenen diffizilen Proben antreten zu lassen, habe zum einen der Weiterbildung der Teilnehmer und zum anderen der technisch-methodischen Entwicklung bestens gedient.
2011
Andrij Shevchenko
Im Jahr 2011 wurde Andrij Shevchenko (Univ. Dresden) mit dem Preis für Massenspektrometrie in den Biowissenschaften gewürdigt. Der von Waters mit 5000 Euro dotierte Preis wurde von Wolf Dieter Lehmann (DKFZ Heidelberg) als Jury-Vorsitzendem an Andrij Shevchenko für seine wegweisenden Beiträge zur qualitativen und quantitativen Analyse von Lipiden überreicht.
2010
Albert J. R. Heck
Zum zweiten Mal verliehen wurde der mit 5000 Euro dotierte von Waters gestiftete Preis für Massenspektrometrie in den Biowissenschaften. Den Preis erhielt Albert J. R. Heck (Bijvoet Center for Biomolecular Research, Utrecht), für seine innovativen Arbeiten zur Untersuchung der dreidimensionalen Struktur von Proteinen.
2009
J. Sabine Becker
Zum ersten Mal überhaupt vergeben wurde 2009 der von der Firma Waters gestiftete Preis für Massenspektrometrie in den Biowissenschaften. Trägerin des mit 5000 Euro dotierten Preises ist J. Sabine Becker (Forschungszentrum Jülich), die – Zitat der Urkunde -“für zukunftsweisende Anwendungen Element-massenspektrometrischer Verfahren in den Lebenswissenschaften” ausgezeichnet wurde. J. Sabine Becker setzt seit Jahren erfolgreich Methoden der Element-Massenspektrometrie zur Erforschung degenerativer Krankheiten wie Alzheimer, Parkinson, Epilepsie oder von Hirntumoren ein.